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Inhaltsbereich

Espumisan® Kautabletten

Simeticon

Berlin-Chemie AG
PZN:
06882030, 06882047, 06882053, 07108924

Inhaltsangabe

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Espumisan® Kautabletten

42,33 mg

Zur Anwendung bei Kindern ab 6 Jahren und Erwachsenen

Wirkstoff: Simeticon

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers ein.

  • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

  • Fragen Sie Ihren Apotheker, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.

  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

  • Wenn Sie sich nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

1. Was sind Espumisan Kautabletten und wofür werden sie angewendet?

Espumisan Kautabletten sind ein Magen-Darm-Mittel, wirken als Entschäumer und sind ein Hilfsmittel zur Diagnostik.

Ihr Wirkstoff Simeticon lässt die im Nahrungsbrei und im Schleim des Verdauungstraktes eingebetteten Gasblasen zerfallen. Die dabei frei werdenden Gase können nun von der Darmwand aufgenommen sowie durch die Darmtätigkeit entfernt werden.

Espumisan Kautabletten werden angewendet

  • zur symptomatischen Behandlung gasbedingter Magen-Darm-Beschwerden, wie z. B. Blähungen (Meteorismus), Völlegefühl

  • zur Vorbereitung von Untersuchungen im Bauchbereich, wie z. B. Röntgen und Sonographie (Ultraschall)

Gasbedingte Beschwerden können auch Ausdruck funktioneller Störungen im Magen-Darm-Bereich sein und sich in Druck- und Völlegefühl, vorzeitigem Sättigungsgefühl, Aufstoßen, Darmkollern und Blähungen äußern.

2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Espumisan Kautabletten beachten?

Espumisan Kautabletten dürfen nicht eingenommen werden

  • wenn Sie allergisch gegen Simeticon, Pfefferminz-Aroma oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Espumisan Kautabletten einnehmen.

Bei neu auftretenden und/oder länger anhaltenden Bauchbeschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen, damit die Ursache der Beschwerden und eine unter Umständen zugrunde liegende, behandlungsbedürftige Erkrankung erkannt werden kann.

Einnahme von Espumisan Kautabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln

Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Es bestehen keine Bedenken gegen die Einnahme von Espumisan Kautabletten während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Espumisan Kautabletten haben keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Espumisan Kautabletten enthalten Lactose und Sorbitol

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Espumisan Kautabletten daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

Dieses Arzneimittel enthält 225,81 mg Sorbitol pro Kautablette. Sorbitol ist eine Quelle für Fructose. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor Sie (oder Ihr Kind) dieses Arzneimittel einnehmen oder erhalten, wenn Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie (oder Ihr Kind) eine Unverträglichkeit gegenüber einigen Zuckern haben oder wenn bei Ihnen eine hereditäre Fructoseintoleranz (HFI) – eine seltene angeborene Erkrankung, bei der eine Person Fructose nicht abbauen kann – festgestellt wurde.

3. Wie sind Espumisan Kautabletten einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Dosierung

Die empfohlene Dosis beträgt:

Bei gasbedingten Magen-Darm-Beschwerden

Alter

Dosierung

Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene

2 Kautabletten
(entsprechend 84,66 mg Simeticon)
3- bis 4-mal täglich

Zur Vorbereitung von Untersuchungen im Bauchbereich

am Tag vor der Untersuchung

am Morgen des Untersuchungstages

3-mal je 2 Kautabletten
(entsprechend insgesamt 253,98 mg Simeticon)

2 Kautabletten
(entsprechend 84,66 mg Simeticon)

Anwendung bei Kindern

Für jüngere Kinder (unter 6 Jahren) und Säuglinge sind Espumisan Kautabletten nicht geeignet. Es stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.

Art der Anwendung

Nehmen Sie die Tabletten gut zerkaut zu oder nach den Mahlzeiten, bei Bedarf auch vor dem Schlafengehen, ein.

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Verlauf der Beschwerden. Espumisan Kautabletten können, falls erforderlich, über längere Zeit eingenommen werden. Beachten Sie auch den Abschnitt 2. „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Espumisan Kautabletten zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine größere Menge von Espumisan Kautabletten eingenommen haben, als Sie sollten

Vergiftungen nach Anwendung von Espumisan Kautabletten sind nicht bekannt.

Der Wirkstoff von Espumisan Kautabletten, Simeticon, bringt den Schaum im Magen-Darm-Kanal auf rein physikalischem Wege zur Auflösung und ist chemisch und biologisch vollkommen unwirksam. Deshalb ist eine Vergiftung praktisch ausgeschlossen. Auch große Mengen Espumisan Kautabletten werden problemlos vertragen.

Wenn Sie die Einnahme von Espumisan Kautabletten vergessen haben

In diesem Falle können Sie die Einnahme jederzeit nachholen.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Anwendung von Espumisan Kautabletten wurden bisher nicht beobachtet.

Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Pfefferminz-Aroma Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie sind Espumisan Kautabletten aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Nicht über 25 °C lagern.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Durchdrückpackung und der Faltschachtel nach „verwendbar bis“ bzw. „verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Espumisan Kautabletten enthalten

Der Wirkstoff ist Simeticon.
1 Kautablette enthält 42,33 mg Simeticon.

Die sonstigen Bestandteile sind:
Lactose-Monohydrat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Copovidon, Sorbitol (Ph. Eur.) (E 420), Mannitol (Ph. Eur.) (E 421), Pfefferminz-Aroma, Talkum.

Wie Espumisan Kautabletten aussehen und Inhalt der Packung

Espumisan Kautabletten sind weiße, flachzylindrische Tabletten mit nahezu biplanen Flächen und Facettenrändern.

Espumisan Kautabletten sind in Packungen zu 20 Kautabletten (N1), 50 Kautabletten (N2), 100 Kautabletten (N3) oder 50 × 10 Kautabletten (Spezialpackung zur Vorbereitung bildgebender Untersuchungen) erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg 125, 12489 Berlin, Deutschland

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im November 2020 .

Zusätzliche Informationen für Patienten

Blähungen – was passiert im Organismus?

Das natürliche Gas-Gleichgewicht

Der Magen-Darm-Trakt muss täglich bis zu 14 Liter Gas bewältigen. Das ist ganz natürlich und gelingt deshalb normalerweise ohne größere Schwierigkeiten. Das meiste wird einfach vom Blut aufgenommen oder von Darmbakterien verbraucht, und nur vereinzelt entweicht davon etwas nach „oben“ oder „unten“. So weit ist alles in Balance.

Die gestörte Balance

Ist jedoch die zügige Entfernung der Gase gestört oder wird zu viel Gas produziert, gerät das Gleichgewicht aus den Fugen. Zähe Schaumbläschen schließen das Gas so fest ein, dass es nicht entweichen kann. Die Gase stauen sich auf, und im Laufe des Verdauungsprozesses kommen immer neue hinzu. Die Folge: Blähungen und Völlegefühl bis hin zu kolikartigen Schmerzen.

Die Ursachen für Blähungen

Blähungen können verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen vor allem:

  • Verschlucken von Luft. Das ist beim Essen und Trinken durchaus normal. Wird aber zu hastig gegessen und getrunken, gelangt zu viel Luft in Magen und Darm.
    Tipp: Speisen Sie bewusst und mit Genuss statt hektisch und nebenbei. Und kauen Sie die Speisen ausreichend durch. Gut gekaut ist halb verdaut ist nicht nur eine alte, sondern auch richtige Volksweisheit.

  • Hektik und Stress. Diese wirken sich auch auf die Verdauungsleistung ungünstig aus. Schuld sind die so genannten Stresshormone: Sie erhöhen zwar die Leistung von Muskeln und Nerven, „unwichtige“ Körperfunktionen wie die Verdauung fahren aber dafür auf Sparflamme.
    Tipp: Machen Sie sich einen – realistischen – Plan für den Tag, inklusive Pausen.

  • Falsche Ernährung. Falsch bedeutet vor allem von allem zu viel: Zu fett und zu süß, zu viel Kaffee, Alkohol, Nikotin, Cola, Limonade und Bier. Aber auch viele „gesunde“ Nahrungsmittel fördern Blähungen, z. B. Hülsenfrüchte, Kohl, Spargel, Zwiebeln, Trauben oder frisches Brot.
    Übrigens: Der Süßstoff Sorbit wirkt ebenfalls blähend.

  • Bewegungsmangel. Eine der häufigsten Ursachen für Blähungen. Regelmäßige Bewegung hat mehrere positive Auswirkungen auf die Verdauung und hilft somit gegen Blähungen.

Wie wirken Espumisan Kautabletten gegen Blähungen

Espumisan Kautabletten enthalten den bewährten Wirkstoff Simeticon. Er löst die vielen zähen Schaumbläschen auf, die im Darm für die Blähungen verantwortlich sind. Der Schaum zerfällt, das Gas entweicht und kann über die natürlichen Wege abgebaut werden.

Espumisan Kautabletten helfen mit einem rein physikalischen Wirkprinzip. Wie feiner Sand, den man über ein Schaumbad verteilt, zerstört der Wirkstoff Simeticon die Oberflächenspannung der Schaumbläschen im Darm. Und wie Sand völlig unverändert zum Grund sinkt, wird Simeticon völlig unverändert wieder ausgeschieden.

Bitte beachten Sie:

Nicht immer sind die Ursachen harmloser Natur. Bei schwerwiegenden, länger anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden ist ein Arztbesuch dringend empfohlen.


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